Seit dem 25. Dezember 2014 läuft Til Schweigers neuer Kinofilm "Honig im Kopf" in den Kinos und auch ich habe ihn gestern gesehen. Nun fragt ihr euch sicher, ob das schon wieder eine Komödie wie seine Vorgänger, Keinohrhasen oder Kokowääh, ist. Jnein.
Der Film handelt von einem viel ernsterem Thema, Alzheimer. Das Thema ist nicht gerade unbekannt oder selten. In jeder Familie gibt es vermutlich mindestens eine Person, die in irgendeiner Stufe Alzheimer hat. Es ist ein Thema, was in diesem Film behutsam und gleichzeitig charmant witzig und zu Tränen rührt, behandelt wird. Die rundherum Handlung ist nichts neues, Ehe ist beim Scheitern und die Tochter leidet darunter. Dann nimmt die Geschichte aber eine andere Richtung ein. Auf der Beerdigung von Amandus' geliebter Ehefrau Margarete hält Til Schweigers Filmvater Dieter Hallervorden eine verwirrdene Rede, bei der die Zuschauer bereits erahnen können, dass es dem älteren Herrn nicht mehr gelingt, seine Erinnerungen zu ordnen. Nachdem ein Besuch bei Amandus zu Hause und auf dem Polizeirevier zeigen, wie verwirrt er wirklich ist, holt Nico seinen Vater zu sich nach Hause, von dem seine Ehefrau Sarah (Hain) alles anderes als begeistert ist. Tilda (Emma Schweiger) ist begeistert mit ihrem Opa unter einem Dach zu leben und macht sich zunächst nichts daraus, dass ihr Opa Sachen vergisst oder verwechselt.
Das Kino war voll, wodurch die lustigen Szenen noch hervorgehoben wurden, da wirklich der gesamte Saal gelacht hat. Genauso war es auch mit den traurigen Szenen, man hörte immer wieder geschniefe und wie sich die Nasen geputzt wurden. Und so ging es mir auch, ich glaube ich habe noch nie so viel bei einem Kinofilm geweint, wie bei diesem. Obwohl ich immer versucht habe, mich zusammenzureißen, war dies erfolglos und die Tränen flossen über. Wer diesen Film gesehen hat und nicht berührt war, hat meiner Meinung nach ein Herz aus Stein. Besonders als Tilda ihren Opa Nachts antrifft und dieser versucht seiner Enkelin einen Brief zu schreiben, er weinend davor saß und nicht mehr schreiben konnte, war eine Szene bei der mir das Herz geblutet hat. Dadurch das Tilda ihren Kinderarzt nach Alzheimer fragt, wird auch dem Zuschauer klar, wie die Krankheit "funktioniert", selbst wenn man sich zuvor noch nie mit dieser auseinandergesetzt hat. Sarahs Reaktionen gegenüber Amandus waren mir nicht immer ganz klar, ich meine, wie kann man einem "verwirrten Mann" die Aufgabe geben die Hecke um 10cm zu kürzen? Dass das nichts wurde, war mir eigentlich von anfang an klar, auch wenn er sich viel Mühe mit Wasserwage und Zollstock gegeben hat. Immer wieder wurde auf dem Mann herumgehackt, wodurch es zu Streits zwischen Sarah und Nico kam. Tilda unterdessen versuchte ihrem Opa zu helfen und ihm Aufgaben zu geben, bis hin zur Reise nach Vendedig.
Zwischen Witz und Tränen ist es in diesem Film nur ein schmaler Grad, der schnell verlassen wird. Dieter Hallervorden spielt die Rolle des erkrankten Rentners so charmant und echt, das ich ihm sofort eine Auszeichnung dafür geben würde und auch Emma Schweiger glänzt in diesem Film mit ihrem schauspielerischem Können. Meiner Meinung nach, ist Honig im Kopf einer der besten Filme, die Til Schweiger je gemacht und mitgewirkt hat. Ich könnte noch ewig weiter über diesen Film schreiben, beende meine Review an dieser Stelle jetzt aber.
Hier noch der Trailer, der dem Film überhaupt nicht gerecht wird. Ich kann diesem Film jedem empfehlen!
Liebste Grüße♥
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